Bitcoin erlebt eine Trendwende
Das Daten-Dashboard von The Block zeigte, dass Bitcoin-ETFs am 25. November Nettozuflüsse von 129 Millionen US-Dollar verzeichneten. Das steht in starkem Kontrast zu der Serie von Rücknahmen, die die Kryptowährung in den vergangenen Wochen erlebte und die ihren Wert nach unten trieben. Auch andere Kryptowährungen, darunter Ethereum und Solana, zeigten vielversprechende Anzeichen mit Zuflüssen von 79 Millionen beziehungsweise 58 Millionen US-Dollar. Branchenbeobachter argumentieren, dass diese Ereignisse eine konstruktive, aber dennoch vorsichtige Hinwendung zu liquideren Altcoins widerspiegeln.
ETF-Zuflüsse unterstützen den Bitcoin-Preis
Timothy Misir, Leiter der Forschung bei BRN, wies darauf hin, dass diese ETF-Zuflüsse Bitcoin zum ersten Mal seit Tagen wieder deutliche Nachfrage verschafft haben und den Preis der digitalen Währung in der Akkumulationsspanne zwischen 84.000 und 90.000 US-Dollar halten konnten. Misir stellte allerdings klar, dass Bitcoin trotz dieser positiven Entwicklung noch nicht über den Berg ist. Die Kryptowährung erfährt nach wie vor starke Belastungen auf der Blockchain, wobei sich fast ein Drittel des Bitcoin-Angebots weiterhin „unter Wasser“ befindet. Außerdem wies Misir darauf hin, dass die meisten der jüngsten Verkäufer eindeutig kurzfristig orientierte Akteure sind, während langfristige Halter sowie Institutionen weiterhin schrittweise akkumulieren.
Bitcoin steht vor seinem ersten echten ‚institutionellen Stresstest‘
Beobachter wie Gabe Selby, Forschungsleiter bei CF Benchmarks aus dem Kraken-Konzern, argumentieren, dass Bitcoin aktuell seinen ersten bedeutenden institutionellen Stresstest durchläuft. Die sich rasant ausbreitende ETF-Struktur erweitert sowohl den Zugang als auch die Geschwindigkeit der Preisfindung in Abschwungphasen. Selby sagte, der November 2025 könnte der schlimmste Monat aller Zeiten für ETF-Ströme werden, glaubt jedoch, dass dies eher durch Gewinnmitnahmen als durch Panikverkäufe bedingt ist. Der Wert von Bitcoin hat sich im vergangenen Jahr beinahe verdoppelt – von etwa 60.000 US-Dollar im November letzten Jahres auf beinahe 126.000 US-Dollar im Jahr 2025 – was einige Investoren dazu veranlasst, Profite zu realisieren. Doch große Institutionen verfolgen die entgegengesetzte Strategie.
Institutionelle Infrastruktur für Kryptowährungen reift
Keith Grose, Geschäftsführer von Coinbase UK, hat einen bedeutenden Wandel im institutionellen Umgang mit digitalen Vermögenswerten hervorgehoben. Immer stärker strukturierte und regulierte Ansätze für digitale Vermögenswerte werden sichtbar, mit klaren Rahmenbedingungen, robuster Infrastruktur und kontrollierten Pilotprojekten verschiedener Zentralbanken. So hat beispielsweise die Tschechische Nationalbank kürzlich beschlossen, ein kleines, geschlossenes Portfolio digitaler Vermögenswerte zu testen und so die Experimente inmitten der Volatilität zu beschleunigen. Grose ist der Ansicht, dass wir uns zwar noch in einer frühen Phase befinden, aber die Grundlagen für eine effektive langfristige Anpassung bereits gelegt werden.
Faktoren, die die Bitcoin-Performance in dieser Woche beeinflussen
Misir und Selby argumentieren, dass diese Woche mehrere potenzielle Risikofaktoren bestehen. Dazu zählt erneuter Druck auf ETF-Zuflüsse, die – zusammen mit einer Rückkehr anhaltender Bitcoin-Abflüsse – den Bitcoin-Wert unter das untere Ende der 84.000-Dollar-Unterstützungszone drücken könnten. Weitere Einflussfaktoren sind makroökonomische Schwankungen, wobei Indikatoren wie der PPI, Einzelhandelsumsätze, PCE und Arbeitslosenanträge die Zinserwartungen in beide Richtungen beeinflussen könnten. Hinzu kommen allgemeine Feiertage, die die Marktliquidität verringern und bewirken könnten, dass reguläre Wirtschaftsberichte überproportionale Ausschläge verursachen. On-Chain-Faktoren wie ein plötzlicher Anstieg bei Börsenzuflüssen oder eine verstärkte Verteilung durch langfristige Halter könnten die fragile Basis im mittleren 80.000er-Bereich weiter schwächen. Trotz dieser Risikofaktoren notiert Bitcoin derzeit bei etwa 86.900 US-Dollar und zeigt in den letzten 24 Stunden einen nahezu stabilen Kursverlauf.
Eine Erholung oder das Zurückgewinnen von 92.000 US-Dollar oder anhaltende Zuflüsse bei Bitcoin, Ethereum und Solana könnten den Beginn einer Erholung bestätigen. Dieser Trend am Markt für digitale Währungen verdeutlicht die anhaltende Attraktivität und die Unberechenbarkeit von Kryptowährungen sowie die Bedeutung einer effektiven Infrastruktur für deren Steuerung und Regulierung.
Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel zwar darauf abzielt, sachliche und genaue Informationen bereitzustellen, jedoch nicht als Finanzberatung zu verstehen ist. Führen Sie stets eigene gründliche Recherchen durch, bevor Sie Anlageentscheidungen treffen.

