Analyse zur aktuellen Marktposition von Bitcoin
Bitcoin befindet sich laut aktueller Analyse derzeit in einer instabilen Position im unteren Bereich von 90.000 US-Dollar. Gründe für diese Instabilität sind starke Abflüsse aus börsengehandelten Fonds (ETFs), wachsender Druck auf Absicherungen gegen Kursverluste und die Kapitulation von Kleinanlegern. Diese Faktoren prägen weiterhin die Marktstruktur von Bitcoin zum Jahresende, so die Einschätzungen von Marktanalysten.
Kürzlich bewegte sich der Krypto-Riese seitwärts und lag knapp über der Marke von 91.300 US-Dollar. Das hohe Maß an Angst am Markt sowie sich verschlechternde Liquiditätsbedingungen an den Spotmärkten bestimmen dieses Muster.
Marktströme
Analysten argumentieren nun, dass der Handel ein unausgewogenes Flussregime zeigt. Wir beobachten starke Veräußerungen von Wall-Street-Investoren und kurzfristig orientierten Haltern im Gegensatz zu Walen, die für ihre konsequente Akkumulation bekannt sind.
In dieser prekären Lage sagte Timothy Misir, Forschungsleiter bei BRN, die Zukunft von Bitcoin hänge davon ab, ob Kleinanleger und kurzfristige Käufer ihre erheblichen Verluste realisierten, während Großhalter ihr Engagement ausbauten. Neue Daten zeigen, dass rund 31.800 BTC mit Verlust zügig an Börsen transferiert wurden. Im Gegensatz dazu verzeichneten Wallets mit über 1.000 BTC einen Zuwachs um 2,2 % – der schnellste Anstieg in den letzten vier Monaten.
Bitcoin-ETFs
Unterdessen reißen die ETF-Abflüsse nicht ab. US-Spot-Bitcoin-ETFs verzeichneten kürzlich Rückgaben in Höhe von 373 Millionen US-Dollar. Besonders die täglichen Nettoabflüsse beim iShares Bitcoin Trust (IBIT) von BlackRock sind die höchsten seit dessen Einführung im Januar 2024.
Darüber hinaus wird die Instabilität von Bitcoin durch das Fehlen institutioneller Nachfrage nach BTC und ETH noch verstärkt – dies hat laut Misir die weltweiten Auswirkungen des Deleveragings vergrößert. Diese Situation hat Bitcoin an eine schwankende Spanne um die 90.000 US-Dollar gebunden.
Makroökonomische Faktoren
In diesen unsicheren Zeiten sorgt das makroökonomische Umfeld für intensive, zweiseitige Unvorhersehbarkeit, anstatt für eine stabile Unterstützung. Die Möglichkeit eines Leitzinsschnitts um 25 Basispunkte durch US-Notenbanker Christopher Waller im Dezember sowie divergierende Ansichten innerhalb des FOMC lassen Marktteilnehmer unsicher bezüglich der weiteren geldpolitischen Ausrichtung zurück.
Misir betonte, dass der Markt durch die Bereitschaft, sowohl Lockerungen als auch Verzögerungen in den verbleibenden Wochen des Jahres durchzusetzen, zu extremen Reaktionen gezwungen werde. Jede unerwartete makroökonomische Wendung könnte daher die aktuellen Pläne umkehren und zu erhöhter Volatilität im Kryptobereich führen.
Wachsende Nachfrage nach Absicherung nach unten
Der Optionsmarkt hat die Abwärts-Tendenz zusätzlich verstärkt. Dr. Sean Dawson, Forschungsleiter bei Derive.xyz, hob hervor, dass die Volatilität sowohl auf kurze als auch auf lange Sicht in den letzten zwei Wochen deutlich gestiegen ist. Dies habe laut ihm zu einem „neuen Volatilitätsregime“ geführt. Innerhalb von nur zwei Wochen sprang die 30-Tage-implizierte Volatilität von 41 % auf 49 %, während die sechsmonatige Volatilität von 46 % auf 49 % zulegte. Dieser gleichzeitige Anstieg signalisiert, dass Händler mit anhaltender, von wesentlichen makroökonomischen Faktoren getriebener Unsicherheit rechnen.
Das letzte Wort
Die Preisbildung an den Optionsmärkten impliziert eine 30%ige Wahrscheinlichkeit, dass Bitcoin bis 2025 die Marke von 100.000 US-Dollar überschreitet, während eine 50%ige Wahrscheinlichkeit besteht, dass er bis zum Jahresende unter 90.000 US-Dollar fällt. Die Botschaft ist klar – die aktuellen makroökonomischen Rahmenbedingungen liefern Händlern keinen triftigen Grund, zum Jahresende optimistisch zu bleiben.

